Yee I-Lann: Erste grosse Europaausstellung im Kunstmuseum Thun 2025
Mit MANSAU-ANSAU zeigt das Kunstmuseum Thun noch bis zum 30 November 2025 die erste grosse Einzelausstellung von Yee I-Lann in Europa.
Die Künstlerin verbindet traditionelles Kunsthandwerk mit zeitgenössischen Themen und legt den Fokus auf Kolonialismus, indigenes Erbe und Gemeinschaften.
Gehen und immer weiter gehen, ohne klares Ziel – so lässt sich MANSAU-ANSAU aus der Sprache der indigenen Stämme Kadazan und Dusun in Sabah, Malaysia, übersetzen. Diese Offenheit spiegelt sich auch in Yee I-Lanns Schaffen: Ihre Arbeiten eröffnen neue Perspektiven auf Kunst und Kolonialismus.
Herzstück der Ausstellung ist die aus Bambus geflochtene Matte als Symbol für Begegnung, Austausch und soziale Gleichheit. Yee I-Lann (*1971, Kota Kinabalu) arbeitet eng mit Weberinnenkollektiven aus ihrer Heimat zusammen und schafft Werke, die auf Augenhöhe mit lokalen Communities entstehen.
Vielfältige Werke mit klarer Botschaft
Gezeigt werden Textilien, Fotografien, Videoarbeiten und Skulpturen, die sich mit kollektiver Neuordnung, Neuausrichtung und Imagination beschäftigen. Zu sehen sind Werke aus dem Singapore Art Museum, darunter:
- Sulu Stories (2005)
- Picturing Power (2013)
- Orang Besar Serie (2010, Batik auf Seide)
- Tepo Putih (2019, gespaltenes Bambusgeflecht)
- Tika-a-gagah (2018–2019)
Schweizer Bezug und kuratorische Entdeckung
Eine persönliche Verbindung zur Schweiz besteht ebenfalls: Yee I-Lanns Urgrossonkel war Bergsteiger in Zermatt und fand nach einem Unfall dort seine letzte Ruhe. Auf die Künstlerin aufmerksam wurde Helen Hirsch, Direktorin des Kunstmuseum Thun, 2022 an der Art Unlimited in Basel. Sie kuratiert die Ausstellung gemeinsam mit dem Singapore Art Museum.
Vernissage
- Freitag, 22. August 2025, 18.30 Uhr
- Kunstmuseum Thun
Quelle: Kunstmuseum Thun
Bildquellen: Titelbild: => Wee Seng; sonstige Bilder: => siehe Bildlegenden
